Die Früchte unserer Entscheidungen

„Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut“ (Laotse)

Noch sind sie klein und grün, es ist ja auch erst Ende Mai. Aber sie sind schon gut zu sehen, die Äpfel meines nun erwachsenen Apfelbaumes. Wenn sie mal groß und reif sind, wird sich wohl so mancher Ast unter der Last seiner Früchte kräftig durchbiegen.

Das habe ich bei einem anderen Baum auch schon erlebt. Einzelne Äste mussten gestützt werden, damit sie nicht abbrachen. Leider hatte damals die Fülle von Äpfeln zur Folge, dass die meisten Äpfel ziemlich kleinwüchsig geblieben sind. Von einem Gartenfachmann habe ich dann gehört, dass professionelle Apfelplantagenbesitzer die Zahl der Äpfel notfalls begrenzen, damit diese dann eine gewisse Größe erreichen können. Die Energie und Kraft des Baumes reicht halt nicht für alle Früchte, um richtig groß und stark zu werden.

Somit sind immer wieder neue Entscheidungen zu treffen. Die Grundsatzentscheidung im letzten Sommer lautete: Schaue ich meinem Baum beim Wachstum zu oder möchte ich auch mal Äpfel ernten? Nun werde ich wohl bald entscheiden müssen, ob ich viele kleine Äpfel mag oder weniger aber dafür größere?

Diese Entscheidungen zu treffen, heißt auch, sich immer wieder von Ästen oder Früchten zu verabschieden. Fällt das beim Baum schon schwer, um wie viel schwerer fällt uns Menschen das üblicherweise bei uns selbst. Ist es nicht auch ein klein wenig gemein vom Leben, wenn es uns so viele Möglichkeiten bietet, dass wir sie nicht alle nutzen können? Somit sind wir in unserem eigenen Leben auch immer wieder vor die Wahl gestellt, welche Äste wir wachsen lassen und von welchen wir uns leider trennen müssen. Alles nur wuchern zu lassen, würde den Ertrag an Früchten verzögern, wenn nicht gar unmöglich machen.

Und wenn wir dann möglichst große Früchte ernten wollen, dann reicht unsere Energie auch nicht, um alle saftig und süß werden zu lassen. Es gilt dann, die Energie auf einzelne Früchte zu bündeln.

Es ist an uns, uns zu entscheiden. Und im Sinne von Laotse sind wir verantwortlich dafür, welche Äste wir bei uns auch mal abschneiden. Wir sind aber auch verantwortlich für den Wildwuchs und das Ausbleiben von Früchten, wenn wir es nicht tun.

Ich hoffe, es geht Ihnen wie mir: Mich bestärkt dieses Zitat und das Beispiel meines Baumes darin, auch weiterhin mutig Entscheidungen zu treffen.

Ich wünsche Ihnen eine entscheidungsfrohe Zeit und viele süße Früchte.

 

Entschieden

Ihr Rainer Hörmann

Dieser Beitrag wurde verfasst am Dienstag, 29. Mai 2012 um 18:23 und wurde abgelegt unter Coaching. Du kannst den Antworten auf diesen Beitrag folgen, indem Du den RSS 2.0 Feed abonnierst. Du kannst eine Antwort hinterlassen, oder einen Trackback von Deiner eigenen Webseite setzen.

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