Eine Frage der Perspektive

Zwei Meldungen sind mir am Wochenende auf der Homepage der ARD aufgefallen:

Im Bereich Sport lautete die Überschrift über einen Videobeitrag: „Kind und Karriere – im Leistungssport kaum vereinbar“; und zum Absturz eines chinesischen Raketenteils ins Meer wurde berichtet, es habe keine Schäden gegeben.

Bei der ersten Meldung war durch die abgebildeten drei Sportlerinnen der Bezug sehr offensichtlich. Dennoch stellt sich hier die Frage, wieso dann die Schlagzeile diesen Bezug nicht aufgegriffen hat. Meines Wissens ist es insbesondere in gut bezahlten Sportarten wie Fußball den Männern sehr gut möglich, Karriere und Kinder zu vereinbaren. Es scheint also als Problem für Frauen wahrgenommen zu werden. Wieso wird es dann aber nicht auch so benannt?

Und in der zweiten Meldung frage ich mich, ob nicht doch Schäden zu verzeichnen gewesen wären, hätte man den Blick auch auf das Meer und seine Lebewesen gerichtet.

In beiden Fällen sind wohl verkürzte Blickwinkel und einseitige Perspektiven im Spiel. Und wie immer bestimmt die Perspektive die Wahrnehmung der Realität und ob wir einen Veränderungsbedarf sehen (wollen) oder ihn ignorieren.

Es könnte hilfreich sein, gelegentlich auch über den Tellerrand zu schauen.