Seltsame Zahlenspiele aus dem KUMI

Kaum hatte nicht nur das Schuljahr begonnen, sondern vermutlich auch der Wahlkampf für die Landtagswahl im nächsten Jahr, wurden auch schon seltsame Zahlen aus dem Kultusministerium gemeldet. Herr Spänle ließ mehrmals verlautbaren, dass in Bayern auf einen Lehrer 14,6 Schüler kämen. Dabei weiß der Herr Minister nur zu gut, dass die Bezugsgröße „Lehrer“ an dieser Stelle ein falsches Bild erzeugt. Wesentlich aussagekräftiger wäre die Menge an Lehrerstunden, die je nach Schülerzahlen den einzelnen Schulen zugewiesen wird. Es befinden sich nämlich sehr viele Lehrer und insbesondere Lehrerinnen in Teilzeit. So ist es dann wieder leicht erklärbar, warum auch in meinem ganz persönlichen Umfeld die tatsächlichen Zahlen deutlich von der statistischen Größe abweichen: In der 8. Klasse meiner Tochter im G8 befinden sich 30 Schüler und meine Frau durfte kürzlich 27 Schulanfänger begrüßen. Die Ganztagesklasse einer Bekannten hat 22 Schüler.

Es ist schon ärgerlich und belastend genug für Lehrer, Eltern und Schüler, unter diesen Umständen Lernprozesse gestalten zu müssen. Es ist aber ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht aller, wenn von politischer Seite mit unlauteren Zahlen argumentiert und in der Öffentlichkeit ein falsches Bild erzeugt wird.

Herzliche Grüße an alle Lehrer, Eltern und Schüler, die unter diesen Umständen ihr Bestes geben.

Ihr Rainer Hörmann