„Mit mir ist das komisch. Ich kann so vieles“.
Ein herrlicher Satz, den Astrid Lindgren ihrer Figur Lotta in den Mund legt.
Heute am Weltkindertag der UN sollten wir Erwachsene uns aufgerufen fühlen, die Kinder in dieser Haltung zu bestärken, dass sie Könner sind. Die kindliche Freude am eigenen Tun, am eigenen Können sollten wir fördern. Leider schleicht sich in unser Denken sehr schnell ein vergleichender Aspekt mit ein: Kann das Kind schon genug für sein Alter? Wie schneidet es im Vergleich mit Gleichaltrigen ab? Und spätestens dann, wenn in der Schule das Ranking nach Noten beginnt, stellt sich bei vielen Kindern Frust ein über die wiederholten Signale, den von außen definierten Anforderungen nicht im erhofften Maß zu genügen. Die Freude am Tun wird verdrängt von der Fixierung auf die Position im Ranking. Und diese Position wird zum Maßstab für die Selbsteinschätzung der Kinder und ihr Selbstwertgefühl. Kinder haben dann keine schlechte Note in Mathe, sondern sie sagen über sich selbst: Ich bin schlecht in Mathe.
Wir sollten den Weltkindertag zum Anlass nehmen, wieder mal darüber nachzudenken, ob wir nicht mehr Lottas erleben wollen und was wir dafür als Erwachsene tun können.
Herzliche Grüße an alle kleinen und großen Menschen, die sich komisch finden, weil sie so viel können.
Ihr Rainer Hörmann